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  • AutorenbildAngela Beltz

Ich, Angela, bin NICHT diszipliniert!

Aktualisiert: 28. März



"Ich beneide dich: du bist so diszipliniert!" Das bekomme ich häufig zu hören. Disziplin wird mit Stärke assoziiert, deswegen ist das wohl als Kompliment gedacht. Ich bin mir da nicht so sicher, aber das ist eine andere Geschichte ...


Der Mensch ist von Natur aus faul (oops, sorry - ich meinte "ein Energiesparer")!


Selbst würde ich mich nicht als diszipliniert bezeichnen. Im Gegenteil: ich bin eigentlich faul ;-) Aber sind wir das nicht irgendwie alle? Der Mensch ist darauf programmiert, seine Energie zu sparen. Die Evolution kann mit unserem Fortschritt nicht mithalten, deswegen ist das bei den meisten Menschen noch ganz deutlich mit dem Verhalten - zumindest mit dem gewünschten Verhalten ("Ach, wie gerne würde ich mich jetzt für den Rest des Tages aufs Sofa legen ...") verknüpft. Denn wir wissen genau, dass wir morgen wieder etwas zum Essen haben, und müssen uns unsere Kräfte zumindest nicht für die nächste Jagd aufheben.


Und so ist es kein Zufall, dass ich eine Ausbildung als Metalza-Trainerin gemacht und dann auch direkt zwei Kurse übernommen habe! So habe ich eine sehr große Motivation, mich an zwei Abenden pro Woche eben nicht nach getaner Arbeit in Richtung Sofa abzubiegen ;-) Man darf sich ruhig mal selbst austricksen! Ich möchte mich selbst, aber auch die Teilnehmenden nicht hängen lassen. Getreu dem Sprichwort "Der Hunger kommt beim Essen" habe ich - wenn ich erstmal lostanze - wahnsinnig viel Spaß daran, und auch die Glückshormone danach sind die Belohnung für die Sofa-Abstinenz.


Von der Neugier zur Gewohnheit


Aber was diejenigen, die mich als diszipliniert bezeichnen, vor allem meinen, sind meine Ernährungsgewohnheiten. Aber auch da lege ich keine Disziplin an den Tag. Jedenfalls nicht in erster Linie.


Wenn ich vor - sagen wir mal - 10 Jahren von heute auf morgen auf meine aktuellen Ernährungsgewohnheiten hätte auf das heutige Niveau ändern wollen, hätte ich eine riesige Portion Disziplin gebraucht. Und das Vorhaben wäre total daneben gegangen, denn ich hätte mir da viel zu viel vorgenommen.


Bei mir handelt es sich eher um Neugierde und Forschergeist, die mir meinen Lebensstil eingebracht haben. Gepaart mit Laktose-Intoleranz ;-)


Wie jeder andere Mensch bin ich ein Gewohnheitstier. Das, was ich heute tue, habe ich Schritt für Schritt in meine Routinen eingebaut. Ohne das tatsächlich als Ziel zu haben. Das Thema Ernährung, und alles, was damit zusammenhängt, interessiert mich schon seit über 25 Jahren. Damals habe ich mich noch auf diverse Holzwege begeben und war ein Opfer der Werbung und der gängigen Gesundheitstipps. Auch ich habe mit Hauruck-Aktionen versucht, zu viel in zu kurzer Zeit umzusetzen. Das ist mir natürlich nicht langfristig gelungen.


Der Gamechanger war dann meine Ausbildung zur Gesundheitsberaterin (was nicht heißen soll, dass ihr jetzt alle die Ausbildung machen müsst - ihr habt ja mich ;-). Ich wollte nun alles ganz genau wissen. Und bei fast jedem Kapitel hat sich etwas ergeben, was ich unbedingt mal selbst ausprobieren wollte:


Als es um Leber und Galle ging, habe ich Leber- und Gallenreinigungen gemacht. Als es um den Darm und das Immunsystem ging, habe ich eine Darmsanierung gemacht. Beim Thema Fasten habe ich unterschiedliche Arten des Fastens ausprobiert, und als es um den Säuren-Basen-Haushalt ging, testete ich selbigen mit pH-Wert-Messstäbchen. Inzwischen besitze ich ein Blutzuckerspiegel-Messgerät (ich wusste gar nicht, dass die so günstig sind!) und liebe Gemüse - was absolut nicht immer der Fall war. Und so weiter. Das waren für mich Experimente, bei denen ich einfach wahnsinnig neugierig war, was das mit mir und meinem Körper macht. Und die eine oder andere Sache ist bei mir als Gewohnheiten hängen geblieben, wie z.B. das morgendliche Glas warmes Wasser, Superfoods, die meine Mahlzeiten auf ein neues Level bringen und viele viele leckere und gesunde Rezepte.


Natürlich war das nicht immer einfach, und ich habe mich tatsächlich manchmal ein bisschen durchbeißen müssen. Das war aber eher meinem Ehrgeiz geschuldet und meiner Neugierde. Ich hätte viele positive Effekte nicht erlebt, wenn ich z.B. das Fasten beim ersten oder zweiten Magenknurren abgebrochen hätte. Da hätte ich mich sehr drüber geärgert, und das war mein größter Motivator. Außerdem halte ich es für sinnvoll zu wissen, wovon ich spreche, wenn ich andere Menschen beraten möchte.


Das Fasten hat übrigens meine Einstellung zum Thema Hunger total und sehr wertvoll und nachhaltig verändert. Aber dazu schreibe ich ein anderes Mal ausführlicher.


Durch die vielen Experimente habe ich immer die eine oder andere Sache in meinen Alltag aufgenommen und in meine täglichen Routinen integriert. Das ging wie von selbst. Wenn man den positiven Effekt nicht mehr missen möchte, denkt man gar nicht weiter drüber nach. Es gehört dann dazu wie Zähneputzen.


Es hat sich gelohnt (und Spaß gemacht)!


Auf diese Art konnte ich mein Hautbild verbessern (was gar nicht mein Ziel war, aber eine schöne Nebenwirkung) und meine chronische Nebenhöhlenentzündung - die mir viele Infekte beschert hatte - heilen. Wie viele Infekte ich insgesamt in den letzten 6 Jahren hatte, kann ich an drei Fingern abzählen. Und diese Infekte waren derart schwach, dass sie kaum der Rede wert sind. Schnupfen hatte ich z.B. schon seit 7 Jahren keinen mehr.


Diese Neugierde versuche ich auch, bei anderen Menschen zu wecken und sie zu motivieren, die Umsetzung neuer Gewohnheiten so anzugehen, als würde man mit einem Laborkittel, Lupe und Mikroskop bewaffnet Experimente machen. Die können funktionieren, aber auch daneben gehen. Es kann sich herausstellen, dass man etwas Hilfreiches für sich gefunden hat, aber natürlich auch, dass es überhaupt nicht funktioniert (Saftfasten z.B. war für mich der Horror! Uaaaaahhhh!) und man sich dann eben etwas anderes sucht.


Der Weg ist das Ziel


Zu einem neuen (gesünderen) Lebensstil zu finden ist ein Weg, und kein Knopf, den man einfach drückt und schwupps, ist alles anders. Und diesen Weg kann man zu einem Ziel machen, wenn man seine Einstellung dazu ändert.


Ich kann aber gut verstehen, dass - wenn man schon seit Jahren oder sogar Jahrzehnten mit seinem Gewicht kämpft und schon viel ausprobiert hat - man das Herumprobieren leid ist und man endlich und zwar schnell Erfolg haben möchte. Aber alles, was schnell geht, wird nicht auf Dauer funktionieren. Denn nicht nur ich, sondern jeder Mensch ist ein Gewohnheitstier. Und wenn zu viele neue Gewohnheiten auf einmal oder in kurzer Zeit umgesetzt werden sollen, ist das für unser Gehirn wahnsinnig anstrengend. Zu den ohnehin schon zahlreichen Entscheidungen, die wir jeden Tag unbewusst machen (wer denkt schon darüber nach, mit welchem Fuß man aufsteht - zigtausend Dinge machen wir völlig unbewusst, und das ist auch gut so!) kommen dann noch viele neue hinzu. Und sobald ein Einbruch in unserem Alltag geschieht - eine stressige Phase auf der Arbeit, ein Schicksalsschlag, oder auch so etwas schönes wie Urlaub, Weihnachten ... - fallen wir in alte Muster zurück, weil wir in solchen Situationen nicht die Kapazitäten haben, uns um Neues zu kümmern oder es in der Situation einfach gar nicht wollen.


Und schnell verurteilen wir uns dann. Halten uns für undiszipliniert, für schwach. Gehen mit uns ins Gericht und kommen nicht gut dabei weg.


Deswegen bin ich der Meinung, dass man es mit Disziplin nicht schafft, zumindest nicht mit Disziplin allein. Man braucht nicht nur eine Motivation, sondern auch Geduld und spielerische Neugierde. Und jemand, der einen auf dem Weg begleitet und motiviert, kann absolut nicht schaden ;-) Im Gegenteil: es erhöht die Chance, dass es funktioniert, sehr stark!


Falls du nicht weiß, wo du bei der Fülle an Möglichkeiten anfangen sollst, deinen eigenen gesünderen Weg zu finden, stehe ich dir gerne mit meiner Beratung zur Seite. Melde dich gerne bei mir, dann quatschen wir mal drüber!

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